„Ich
glaube, aber … “ Wer von uns ist nicht immer wieder in Versuchung, so
zu denken. Ich glaube. Ich glaube an Gott, aber das, was die Kirche
sagt, das stimmt für mich so nicht, das würde ich nicht so sagen, das
war vielleicht früher einmal richtig, doch heute?
Meist ist eine solche Haltung nicht direkter Unglaube. Meist
unterscheiden wir einfach zu wenig zwischen der Glaubenssubstanz und
den Bildern, unter denen sich uns diese Substanz präsentiert. Wir
Menschen haben nur unsere menschliche Sprache, unsere menschlichen
Begriffe und Bilder, um all das auszudrücken, was uns begegnet, was uns
bewegt, also auch alles, was wir glauben. Diese Begriffe und Bilder
sind wandelbar, passen sich der Zeit an und der Kultur. Die
Glaubenssubstanz dahinter aber bleibt unveränderlich. Um zu diesem
Unveränderlichen, Absoluten vorzustossen, bleibt uns schliesslich nur
der Glaube, ein Glaube der weiss, dass alles, was wir sagen, diese
vergängliche und beschränkte Dimension hat, dass er immer der Spagat
ist zwischen diesem Abhängigen, Relativen und der ewigen Wahrheit.
„Ich glaube, aber … “ muss also heissen, „Ich weiss, dass all das wahr
ist, aber noch viel umfassender, grösser, herrlicher, als ich, als wir
dies je auszudrücken vermögen.
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