So will ich zum Altar Gottes treten,
zum Gott meiner Freude

Wenn ich mich nun bemühe, all meine Mitmenschen in meine Gottesbeziehung mit hineinzunehmen, dann ist es auch nichts als logisch, wenn ich meine Freude an und in dieser Beziehung mit ihnen teile. Wie aber kann ich diese Freude in ihrer ganzen Tiefe besser mit meinen Nächsten teilen als in der Dankbarkeit, in der Danksagung, in der heiligen Eucharistie. Die strikte Form dieser Feier will uns vor Ausgelassenheit bewahren. Das tiefe Geheimnis, die reale Gegenwart des Herrn, die wir hier feiern, will uns vor Oberflächlichkeit schützen. Die Gemeinschaft mit allen will unsere Ichbezogenheit, unsere Besserwisserei und unseren Stolz in die Schranken weisen.

  Hier zeigt es sich wieder, dass die Freude, die eine wahre Gottesbeziehung uns schenkt, etwas ganz anderes ist als die Freuden dieser Welt. Natürlich dürfen wir auch solche Freuden geniessen. In der Gottesbeziehung aber werden wir uns bewusst, dass Gott uns diese nur schenkt, damit wir immer besser fähig werden, in jener Freude zu leben, die nur er uns geben kann und die allein übrig bleibt, wenn unsere Zelte hier einmal abgebrochen werden.

  Manchmal denke ich, dass auch die Freude im Himmel nichts anderes ist als eine gemeinsame, ehrliche und tief empfundene Dankbarkeit Gott gegenüber, die sich in der himmlischen Liturgie artikuliert.

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