Herr Jesus Christus, wahrer Gott und wahrer Mensch. Die
Soldaten zwingen Simon, Dein Kreuz zu tragen. Und Du lässt Dir helfen.
So oft zwinge ich andere, mein Kreuz zu tragen, versuche ich das, was
mir unangenehm ist, auf andere abzuwälzen. Oder ich verlange von ihnen,
dass sie mindestens gleich viel tragen wie ich, dass sie die gleichen
Opfer bringen, den gleichen Kreuzweg gehen.
Wie gerne verlange ich, dass andere mir helfen, wo ich mein Kreuz
selber tragen könnte. Wie gerne profitiere ich von der
Hilfsbereitschaft der anderen, und wie störrisch bin ich manchmal, wenn
es darum geht mir wirklich helfen zu lassen. Wie oft bin ich zu stolz,
um einzugestehen, dass ich Hilfe brauche, von Dir, Herr, oder von
meinem Nächsten.
Manchmal versuche ich auch anderen meine Hilfe aufzudrängen, und
zwar genau die Hilfe, die ich in meiner Überheblichkeit für sie als
richtig erachte und vergesse dabei, wie verletzend solche Hilfe sein
kann.
Herr mein Gott, ich bitte Dich, gib mir die Einsicht und die Kraft,
anderen nichts aufzubürden, das ich selber tragen kann, andere nicht
mit dem zu belasten, was ich selber zu bewältigen vermag. Hilf mir
auch, Hilfe anderer nicht zu fordern und schon gar nicht sie als
Selbstverständlichkeit anzusehen. Lehre mich jedoch, in Demut Hilfe
anzunehmen, auch wenn dadurch mein Stolz verletzt wird.
Ich bitte Dich auch für alle, die unter meinem Egoismus, meinem Stolz
und meinen Empfindlichkeiten leiden. Schenke Du Ihnen Kraft und Mut.
Lohne Ihre Mühen und gib Ihnen Menschen, die Ihnen so helfen, wie sie
es brauchen.
Amen.